Alles rund um die Ettingritbestimmung
Frage: Wir haben ein CM Gerät welches ganz gut funktioniert, Dankeschön.
Ich habe eine technische Frage, und erhoffe mir Hilfe von ihnen und ihrem Team.
Wir produzieren einen zement-basierenden Estrich welcher Entringt formt während dem Trocknungsprozess, um ein teil des freien Wasser zu binden um die Trocknungszeit zu verbessern. Ich sehe auf eurem Blog das ihr eine Möglichkeit herausgefunden habt, wie man die masse des freien Wassers und des chemisch gebundenen Wassers in einem Estrich messen kann.
Diese CM Geräte sagen aber nicht wieviel Calcium Karbide gebraucht wird wenn man solche Tests durchführen möchte. Wenn zu viel Calcium Karbide gebracht wird, kann es sein das ein Teil des chemisch gebundenen Wassers heruntergebrochen und daher ein hoher Wasser Anteil gemessen werden könnte?
Antwort: Für das Ettringit Messprozedere brauchen wir 3 Ampullen sehr feinem Carbid. Die Körnung des Carbids beeinflusst the rate der chemischen Reaktion erheblich, da die ganze Reaktion vom Massen Transport abhängig ist. Die Messung für die Estrich Belegreife führt nicht zu einer Endreaktion sondern wird in ihrem Verlauf unterbrochen. Ein paar der beeinflussenden Faktoren sind:
1.Reaktionszeit
2.„Shake“ Zeit
3.Körnung und Masse an Calcium Chlorid
4.Körnung und Feinheit des Probematerials (zement material ist sensibler als anhydrite basierende Estriche.
5.Relation: Gewicht des Carbids vs. das Gewicht des Probematerials.
Frage: Hallo Dr. Radtke
Vielen Dank für die vorherige Hilfe, und die interessanten Informationen.
Ich sende ihnen anbei ein Photo des CM-Geräts welches von der Bodenleger Firma gebraucht wird. Sie brauchen 10 g des Probematerials und 2 Löffel voll Calcium Carbid um den Test auszuführen. Das Calcium Carbid, dass sie brauchen ist sehr fein gekörnt.
Haben sie dieses Gerät zuvor schon einmal gesehen, und führt diese Methode nicht zu falschen Resultaten? das Foto wurde nach der Reaktion aufgenommen.
Antwort: Hallo!
Vielen Dank für das Photo. Das Gerät heisst Speedy und wird in Grosssbritanien hergestellt.
Da das Mess-Prozedere für die Belegreife klar definiert ist: 50g Probematerial und 7g Carbid mit einer bestimmten Körnung, bin ich mir ziemlich sicher, das während dieser Messung sehr viel von dieser Firma falsch gemacht wurde. Vor allem das Verhältnis von probematerial und Carbid.
Wenn 10g Probematerial gebraucht wurde, würde das zu höheren Messresultaten führen, da die Reaktion nie beendet wurde.
Haben sie sich schon mal unsere Tutorien angeschaut? Dort werden die jeweiligen Messgrößen genauer beschreiben.
Bei weiteren Fragen, melden sie sich bitte.
Frank
Frage: Kann ich einen Schnellzementestrich mit der CM-Messung messen oder geht das nicht, wegen dem Ettringit da drinnen?
Antwort: Ich empfehle immer eine CM-Messung. Schnellzementestriche sind in der Regel schnell durchgehärtet, da sie neben den üblichen Hydratationsprodukten auch das sogenannte Ettringit bilden. Ettringit bindet mit seiner Entstehung fast die Hälfte seines Gewichtes an Wasser und trägt zu den gewünschten Eigenschaften (schnelles hart werden) bei. Mit der "gewöhnlichen" CM-Messung (DIN 18560 oder noch besser unsere Messprozedur mit dem Rührstab) wird gebundenes Wasser aus Ettringit nicht bestimmt, solange es um den Feuchte-Bereich der Belegreife geht. Enthält so eine Probe nur noch sehr wenig freies Wasser (kleiner 1 CM-%) können Teile von Ettringit auch innerhalb der 10 Min Messdauer anfangen zu reagieren. Hinweis: Anhydritestriche (tiefe CM-Werte) sind da aber unproblematisch, denn sie enthalten ja in der Regel kein Ettringit. Mittels einer besonderen Prozedur der CM-Messung kann zwischen freiem Wasser und Ettringitwasser unterschieden werden. Lässt man einen solchen Schnellzementestrich offen liegen, anstelle die Oberfläche umgehend mit einem Belag zu bedecken, beginnt ein Alterungsprozess bei dem Calciumhydroxid involviert ist. Bei diesem Alterungsprozess spielt auch Kohlendioxid aus der Luft eine Rolle und führt dazu, dass sich Ettringit wieder teilweise abbaut. Das vorgängig gebundene Wasser wird wieder frei gegeben, was vielerorts mit Rückfeuchtung verwechselt wird. Die Feuchte kommt aber aus dem Estrich selbst. Ich wünsche Euch einen schönen Tag. Dr. Fränk.